30km/h ist schon auf dem Weg: Kampagnen in der EU

In verschiedenen EU-Ländern wird Tempo 30 als Regel schon längst angestrebt. Genau genommen greift unser Bürgerbegehren nur vorhandene Initiativen auf, damit sie auf den Schreibtisch der EU-Kommission kommen und dann zum  europaweiten Standard werden können.

Hier haben wir Beispiele für das aktuelle Engagement gesammelt:

 

Belgien: Petition «Pour des Villes et Villages 30»

Das belgische Netzwerk „Ville et Village 30“, das seit 2011 besteht und auch Aktionen in verschiedenen Städten Belgiens organisiert, hat eine Petition für 30 km/h lanciert. Die Forderung der Petition: Tempo 30 als reguläre Höchstgeschwindigkeit, mit Ausnahmen nur auf großen Durchfahrtsstraßen, wo für Fußgänger und Radfahrer besonderer Schutz besteht. Die Unterschriftensammlung ist angelaufen.      http://ville30.be/

Deutschland: Unterschriftensammlung des Verkehrsclub Deutschland

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) sammelt Unterschriften für Tempo 30 als Regel-Höchstgeschwindigkeit. Mit ihrem Namen setzen die UnterstützerInnen sich dafür ein, dass die deutsche Straßenverkehrsordnung geändert und die Regelgeschwindigkeit innerorts von 50 auf 30 km/h reduziert wird.
Deutschland hat wegen seiner großen Einwohnerzahl besonders viele Stimmen in den Gesetzgebungsverfahren der EU und eine starke Stimme im Rat der Verkehrsminister. Die nationale Überzeugungsarbeit kann daher die Akzeptanz und die Qualität der späteren EU-Richtlinie entscheidend beeinflussen.      http://www.vcd.org/tempo30.html

Frankreich:  Manifest „Ville 30“ und Städtenetzwerk

„Ville 30“ – Das ist ein ganzes Netzwerk, zu dem mehrere Städte und verschiedene Organisationen gehören. Die „Tempo 30-Städte“ haben Tempo 30 als Regel-Höchstgeschwindigkeit für ihre gesamten Wohngebiete eingeführt. Die Städte Bougival, Sceaux, Lorient, Nogent sur Marne, Clamart, Fontenay aux Roses, Aytré, Fontainebleau gehören schon dazu. Weitere Städte sind dabei, 30km/h einzuführen.

Manifest für die Einhaltung von Tempo 30
Als Ziel steht der beruhigte, rücksichtsvollere Stadtverkehr schon im französischen Verkehrsgesetz. Das Manifest fordert, dass das es mit Hilfe von Tempo 30 jetzt besser umgesetzt und eingehalten wird. 30 km/h in den Wohngebieten ist die Basis dafür, dass der Straßenraum mit Respekt für alle Verkehrsteilnehmer genutzt wird und dass die bisherige Fokussierung darauf, vor allem dem Auto das Durchkommen zu ermöglichen, ein Ende hat. Wer das Manifest unterschreibt, verpflichtet sich zur Einhaltung von Tempo 30. Diese Selbstverpflichtung kann man auch mit einem Sticker öffentlich dokumentieren.
http://ville30.org/

Italien: Petition von “salvaicyclisti”

”30eLode: Riduciamo la velocità sulle strade delle nostre città” – lasst uns das Tempo auf den Straßen unserer Stadt reduzieren“ Unter diesem Titel organisiert „salvaicyclisti“ seit September 2012 eine online-Petition. Sicherheitsgründe werden dabei als wichtigstes Argument für Tempo 30 genannt. https://www.change.org/organizations/salvaiciclisti

UK: Flächendeckend lokale Kampagnen von
“20´s Plenty for Us”

Seit 2006 ist die landesweite Kampagne für die Einführung von allgemein 20 Meilen innerorts aktiv. Lokale Gruppen ergreifen die Initiative und gehen auf ihre Stadtverwaltungen zu. Diese Zusammenarbeit hat sich als enorm erfolgreich erwiesen: Heute sind fast 200 lokale Kampagnen aktiv. 8,4 Millionen Menschen, ca 13% der Bevölkerung Großbritanniens, leben in Städten, die ein allgemeines 30km/h-Tempolimit eingeführt haben oder einführen. Zu den 34 Kommunen gehören: Portsmouth, Brighton, Oxford, Leicester, Bristol, Edinburgh, Lancashire, Wigan, Sheffield, Liverpool, Glasgow City und verschiedene Gemeinden von London.
http://www.20splentyforus.org.uk/